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Kultur in Erlangen – Kultur für alle

Kultur prägt eine Stadt und macht sie lebenswert, die Teilhabe an kulturellen Ereignissen ist ein wesentlicher Bestandteil urbanen Lebens. Die große Bandbreite kulturellen Lernens, Schaffens und Genießens soll der Vielfalt der Menschen in der Erlanger Stadtgesellschaft dienen und sie gleichzeitig repräsentieren. Die Anstöße, die Kultur den Menschen in der Auseinandersetzung mit ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Umwelt geben kann, ermöglichen Verstehen und Erkenntnis, fördern Kreativität und lassen das Individuum Platz in der Gesellschaft finden.

Das sozialdemokratisch geprägte Konzept der „Kultur für Alle“ hat Jahrzehnte nach seinem Entstehen nichts von seiner Aktualität verloren und kann als Leitprinzip zur Bewältigung heutiger gesellschaftlicher Herausforderungen dienen. Trotz erheblicher Fortschritte bei der Öffnung kultureller Angebote, nicht nur durch den Ausbau von Soziokultur und zuletzt durch den ErlangenPass, bedarf es auch in Erlangen weiterhin großer Anstrengungen, um sichtbare und unsichtbare Barrieren für die Beteiligung Aller schrittweise abzubauen: Soziale Situation, Bildungsniveau, Migrationshintergrund oder Behinderung und Alter wirken sich nach wie vor auf den Zugang zu Kulturangeboten aus.

Ausgehend von der städtischen Integrationskonferenz 2016 wurden zu diesem Thema Handlungsempfehlungen entwickelt, die eine hervorragende Grundlage zur Umsetzung von „Kultur für Alle“ bilden. Diese dürfen jedoch keine Absichtserklärung bleiben, sondern müssen in konkrete Schritte und Maßnahmen übersetzt werden. Eine Reihe solcher Maßnahmen hat die SPD-Fraktion in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich durchgesetzt. Jetzt geht es darum, die Vorgehensweise zu verbreitern und zu stärken.

Dazu stellen wir folgenden Antrag:

In den Arbeitsprogrammen der Ämter aus den Bereichen Kultur, Bildung und Soziokultur werden ab dem Jahr 2017 jährlich Schwerpunkte zur Umsetzung des Konzepts „Kultur für Alle“ verankert und die dafür erforderlichen Ressourcen benannt.

Beispiele für solche Maßnahmen können sein:

  • Das Konzept „Kulturrucksack“ (z.B. in Nürnberg: Kulturausflüge und Kulturworkshops in Grundschulen) wird in den betroffenen Ausschüssen vorgestellt. Ebenso wird über Aktionen der Jugendkunstschule, der Sing- und Musikschule und anderer (nicht nur städtischer) Anbieter im Rahmen der Ferienbetreuung informiert.
  • Inklusive Angebote bei städtischen kulturellen Veranstaltungen sollen ausgebaut werden (Gebärdendolmetschen, Induktionsschleifen, wenn möglich: leichte Sprache, Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung, Beteiligung von Künstlern mit Behinderung, angemessene Sitzmöglichkeiten…).
  • Kultureinrichtungen führen in Kooperation mit den Stadtteilzentren ihre Projekte mit MigrantInnen auch an dezentralen Orten fort
  • Im öffentlichen Raum sollen temporäre Ausstellungen von Werken sowohl bekannter KünstlerInnen, als auch niedrigschwellige „Kunstaktionen für Alle“ das Interesse an Kunst und an der Beteiligung an der öffentlichen Diskussion über den Stadtraum wecken.
  • Im Rahmen der Kulturförderung werden Sonderfördermittel für Projekte gewährt, die auf den Abbau von Barrieren abzielen.
  • Die Angebote für und mit Flüchtlingen werden erweitert.
  • Kostenfreie bzw. –günstige Angebote in den Stadtteilen und im Zentrum ergänzen das bisherige Angebot, z. B. bei Festivals.