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Soziale Berufe sind MehrWert

Grußwort auf der Kundgebung von verdi am 24. Juni in Erlangen von Florian Janik, Fraktionsvorsitzender

Liebe Kolleginnen und Kollegen, lieber Roland Hornauer,
herzlichen Dank für die Einladung zu Eurer Kundgebung. Ich bin gerne gekommen, um hier die Position der SPD-Stadtratsfraktion zum aktuellen Streik darzustellen.

Ich bin froh, dass so viele von Ihnen gekommen sind. Froh vor allem deswegen, weil Sie alle trotz der Einschüchterungsversuche der Stadtspitze seit Wochen für Ihr Recht auf gute Arbeit streiken. Gute Arbeit heißt eine Arbeit dann, wenn sie nicht krank macht. Gut ist eine Arbeit, wenn man mit dieser Arbeit gesund und fit in Rente gehen kann. Und gute Arbeit heißt auch, dass die Bezahlung stimmt. Beides gilt für viele Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen und für viele der anderen Sozialen Berufe nicht.

Kinder sind unsere Zukunft heißt es so schön. Es kann nicht sein, dass diejenigen, die sich um unsere Zukunft kümmern, die auf unsere Kinder aufpassen, sie betreuen und erziehen, von ihrer Arbeit krank werden und kaum davon leben können. Deshalb unterstützen wir den Streik für einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz und die Forderung nach höherer Eingruppierung.

Die SPD unterstützt Euren Arbeitskampf aber auch aus einem anderen Grund: Wir wollen in dieser Stadt die Kinderbetreuung ausbauen. Und dazu brauchen wir motiviertes, kreatives und gesundes Personal. Der Konkurrenzkampf um Personal für Kitas ist heute schon hart. Man muss nur am Wochenende in die Zeitungen auf die Stellenanzeigen schauen. Und die Stadt Erlangen verliert in diesem Kampf immer mehr an Boden.

Weil wir das beschlossene Ziel des Ausbaus der Kinderbetreuung ernst nehmen, setzen wir uns auch konkret vor Ort für bessere Arbeitsbedingungen ein:

  • Mein Kollege Norbert Schulz, der heute leider nicht da sein kann, hat sich besonders dafür engagiert: Für die nächsten Haushaltsberatungen werden wir uns für mehr Mittel für Ausstattung und Mobiliar der Kindertagesstätten einsetzen, die den Anforderungen an gesundes Arbeiten entspricht.
  • Auf unsere Initiative hat die Stadt Erlangen ein Programm zu Burnout bei Lehrerinnen und Lehrer aufgelegt. Mittlerweile wurde das Programm auch auf andere Berufe ausgedehnt. Hier muss es weitergehen, auch für die Beschäftigten in den Sozialen Berufen.
  • Und es muss endlich Schluss sein mit den Ketten- und Kurzzeitbefristungen bei den Erzieherinnen und Erziehern. Unsere Nachbarstadt Nürnberg macht es uns vor: Wer dauerhaft gutes Personal gewinnen möchte, muss auch gute Arbeitsbedingungen bieten.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, nochmals herzlichen Dank für die Einladung und viel Erfolg bei Eurem Arbeitskampf!