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SPD: Naturschutzforderungen bei der GBW im Gebiet Rathenau durchgesetzt – Nachverdichtung auch ökologisch sinnvoll

Die SPD-Fraktion im Erlanger Stadtrat befürwortet auch angesichts der intensiven Diskussion um die Baumfällungen im Quartier Hans-Geiger-Straße weiterhin die dort geplante zusätzliche Wohnbebauung. Dabei sind die Baumfällungen aus Sicht der SPD-Fraktion ein „notwendiges Übel“, dem aber auch ökologische Vorteile gegenüber ständen.

„Wir brauchen in Erlangen dringend neue Wohnungen – darin sind sich fast alle in unserer Stadt einig“, betont Philipp Dees, Sprecher der Fraktion für Stadtentwicklung und Wohnen: „Wenn man diese Wohnungen schaffen will, dann gibt es aber nur zwei Möglichkeiten: Entweder neue Flächen im Außenbereich versiegeln und damit erheblich in die Natur eingreifen, oder im Bestand bauen. Dabei ist klar: Auch Bauen im Bestand bedeutet, wie jeder in der Rathenau sehen kann, massive Eingriffe. Diese sind aber in der Gesamtbetrachtung ökologisch verträglicher als die Versiegelung des Außenbereiches. Denn neben der Frage des Eingriffs in die Natur selbst, die schon zugunsten des Bauens im Bestand ausgeht, müssen zum Beispiel auch der ausgelöste Verkehr und dessen Umweltwirkungen betrachtet werden. Und da gilt gerade bei dem Quartier an der Hans-Geiger-Straße: Es ist perfekt an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, Arbeitsplätze, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten und die Innenstadt können in wenigen Minuten mit dem Rad erreicht werden– was viel Autoverkehr mit all seinen negativen ökologischen Folgen erspart.“

Auch SPD-Umweltsprecher Dr. Andreas Richter betont, dass das Bauen im Bestand trotz der Fällungen die ökologisch sinnvollere Lösung sei: „Jede kritische Nachfrage zu den Fällungen ist verständlich, denn natürlich sieht das schrecklich aus. Die Alternative wäre aber eben weiterer Flächenverbrauch im Außenbereich und damit verbunden auch mehr Verkehr gewesen. Dies kann nicht im Sinne von Natur und Umwelt sein.“ Zu Recht würden sich die Umwelt-verbände auf Landesebene derzeit massiv für eine Begrenzung des Flächenfraßes einsetzen. „Die GBW hätte mit ihrem bestehenden Baurecht sehr viel stärkere Eingriffe in die Natur machen können. Dies konnte durch die städtische Planung verhindert werden“, erklärt Richter.

Nach Ansicht der beiden SPD-Stadträte stellt das Vorhaben in der Rathenau einen guten Kompromiss dar. „Schon im Bebauungs-planverfahren wurde auf die Belange des Naturschutzes so viel Rücksicht wie möglich genommen“, so Dees. Und Richter ergänzt: „Der Landesbund für Vogelschutz zum Beispiel hat im Bebauungs-planverfahren eine umfangreiche Forderungsliste vorgelegt. Fast alle dieser Forderungen wurden erfüllt, in dem zum Beispiel geplante Gebäude so verschoben wurden, dass wichtige Biotope und besonders erhaltenswerte Bäume geschützt werden konnten. Dass Forderungen eines Naturschutzverbandes fast komplett durchgesetzt werden können sei bei privaten Bauvorhaben selten der Fall. Auch wurden im Vorfeld der Fällungen intensive Maßnahmen vor allem zum Tierschutz durchgeführt und kontrolliert, und es wird nach den Baumaß-nahmen auch wieder eine intensive Begrünung geben. Der öko-logisch notwendige Ausgleich für die überbauten Flächen wird fast vollständig im Quartier hergestellt, so dass diese nach den Baumaß-nahmen ökologisch hochwertig sein werde.“ So konnten die negativen Folgen für die Natur begrenzt werden können. Und Nachfragen beim städtischen Umweltamt hätten ergeben, dass diese Auflagen von der GBW auch eingehalten würden.

SPD-Planungssprecher Dees betont abschließend nochmal die Bedeutung der zusätzlichen Wohnungen: „Die gut 600 Wohnungen, die die GBW baut, werden auf dem Erlanger Wohnungsmarkt dringend benötigt. Und wir haben auch dafür gesorgt, dass 25 Prozent dieser Wohnungen geförderte Wohnungen sein werden. Allein für diese stehen über 1.700 Haushalte in Erlangen auf der Warteliste.“