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Zukunftsstadt: Entwicklung der Innenstadt

Erlangen hat sich am Wettbewerb Zukunftsstadt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt. In der ersten Phase des Wettbewerbs wurde dabei von Bürgerinnen und Bürgern, Stadtverwaltung und dem Stadtrat das Leitbild „Gute Bürgerbeteiligung in Erlangen“ erarbeitet. Nach dem Beschluss des Stadtrats dazu erwarten nun alle Beteiligten die schnelle Umsetzung der Vorgaben des Leitbilds im täglichen Handeln der Verwaltung.

Hintergrund des Erlanger Wettbewerbs waren die Veränderungsprozesse, vor denen Erlangen in den kommenden Jahren steht. Dabei sind nicht nur der Siemens Campus, die Landesgartenschau oder die Stadt-Umland-Bahn von Bedeutung. Auch die Innenstadt wird in den kommenden Jahren eine grundlegende Veränderung erfahren. Im Zuge der Verlagerung des Standorts Siemens-Mitte auf das Gelände des Siemens-Campus wird die Philosophische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität nach derzeitigem Stand ihre in die Jahre gekommenen Gebäude in der Bismarck- und der Kochstraße aufgeben und den Himbeerpalast beziehen. Das Areal in der Bismarck- und der Kochstraße kann dann anderen Nutzungen zugeführt werden. Für die bisher von Siemens genutzte Bürogebäude am Standort Mitte gilt es, adäquate Nachnutzungen zu finden. Vieles ist zum heutigen Zeitpunkt noch unklar. Auch mit Blick auf die Knappheit an Entwicklungsflächen für Gewerbe in der Stadt ist aus Sicht der SPD-Fraktion der gewerbliche Charakter entlang der Werner-von-Siemens-Straße zu bewahren.

Es entsteht damit ein neues, in weiten Teilen universitär geprägtes Viertel, das von der Universitätstraße im Norden (mit Universitätsbibliothek und Kollegienhaus) über die Mensa am Langemarckplatz bis hin zum Himbeerpalast reicht. Städtische Kultur- und Bildungseinrichtungen, vor allem VHS und der dann sanierte und neu konzipierte Frankenhof, liegen ebenfalls in direkter Nähe. Bereits heute ist der nördliche Bereich neben Wohnen, Dienstleistungen und Einzelhandel studentisch geprägt. Im Süden ist Gewerbe vorherrschend. Künftig wird auch der Süden entlang der Siebold- und der Werner-von-Siemens-Straße durch die Präsenz einer großen Zahl Studierender geprägt sein.

Die Stadtverwaltung hat in ihrer Skizze für die zweite Phase des Wettbewerbs aufgezeigt, welche Herausforderungen, aber auch welches Potential diese Entwicklung birgt und wie wichtig es ist, diesen innerstädtischen Transformationsprozess unter breiter Beteiligung aktiv anzugehen. Dies gilt sowohl für die Stadt als auch für die Universität und Siemens, die beide großen Einfluss auf die Entwicklung Erlangens nehmen und als Partner im Prozess von großer Bedeutung sind.

Wie der Pressemitteilung des BMBF zu entnehmen war, wird Erlangen keinen Zuschlag für die zweite Phase des Wettbewerbs und damit auch keine Fördermittel enthalten. Die beschriebenen Veränderungsprozesse sind jedoch von so grundlegender Bedeutung für die Entwicklung der Stadt als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort, dass sie aus Sicht der SPD-Fraktion unbedingt mit dem Ziel, ein Entwicklungskonzept zu erarbeiten, strukturiert bearbeitet werden müssen.

Dazu stellen wir folgenden Antrag:

  1. Die Stadtverwaltung prüft, ob und inwieweit die Inhalte der Projektskizze der zweiten Phase auch ohne laufenden Wettbewerb weiterbearbeitet werden können, und welche Ressourcen dafür notwendig sind. Dem Stadtrat wird dazu noch im Jahr 2016 ein Vorschlag vorgelegt.
  2. Die in der ersten Phase des Wettbewerbs etablierten Kontakte mit der FAU und ggf. mit Siemens werden mit Blick auf die anstehenden Entwicklungen in der Innenstadt forciert. Ein gemeinsames Vorgehen wird angestrebt.