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Antrag: Bedarf an Kinderbetreuung für Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen decken

Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung 2023 der Stadt Erlangen machen deutlich: Zahlreiche Unternehmen – insbesondere kleine und mittlere – sehen einen dringenden Bedarf an zusätzlichen Kitaplätzen. Gleichzeitig haben viele Betriebe ihr Interesse an (über)betrieblicher Kinderbetreuung zum Ausdruck gebracht. Dieser Bedarf betrifft nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern ist auch ein zunehmend entscheidender Standortfaktor im Wettbewerb um Fachkräfte.

Auch bundesweite Erhebungen bestätigen diesen Trend: So kommt eine aktuelle Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zu dem Ergebnis, dass familienfreundliche Betreuungsangebote zu den zentralen Erwartungen vieler Unternehmen zählen. Die DIHK empfiehlt dabei eine Vielzahl von Maßnahmen – von der Einrichtung betrieblicher Kindergärten über Kooperationen mit Trägern bis hin zur Buchung von Belegplätzen in bestehenden Einrichtungen (siehe Link).

In Erlangen gibt es erste positive Beispiele: Zwischen der AWO Erlangen und einzelnen Arbeitgeber:innen bestehen bereits Kooperationen zur Bereitstellung von Betreuungsplätzen. Diese Initiativen zeigen, dass Zusammenarbeit auf lokaler Ebene funktioniert – sie sollten jedoch weiterentwickelt und auf eine breitere Basis gestellt werden.

Die SPD-Fraktion stellt daher folgenden Antrag:

  1. Die AWO Erlangen und ggf. weitere Träger werden zu einer der nächsten Sitzungen des Jugendhilfeausschusses eingeladen um über bestehende Kooperationen mit Arbeitgeber:innen im Bereich der Kinderbetreuung zu berichten.
  2. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken, dem IHK-Gremium Erlangen und der Kreishandwerkerschaft eine Arbeitsgruppe einzurichten, die sich mit der Entwicklung gemeinsamer Strategien und Lösungen zur Kinderbetreuung für Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen in Erlangen befasst. Ziel ist es, konkrete Bedarfe zu erfassen, erfolgreiche Praxisbeispiele aus anderen Städten auszuwerten und auf dieser Grundlage ein lokales Handlungskonzept zu erarbeiten. In diesem Rahmen sollen insbesondere kooperative Modelle – wie z. B. gemeinsame Großtagespflegestellen, Betreuungspools für mehrere Betriebe oder Angebote zur Ferienbetreuung – geprüft und mit potenziellen Trägern erörtert werden.