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Entwicklung eines Mathematik-Förderunterrichts für von Dyskalkulie betroffene Kindern

In der gemeinsamen Sitzung von JHA und (damals noch) SchulA vom 03.07.2014 berichtete Herr Markus Meyer, Dipl.-Psychologe in der Jugend- und Familienberatung (Abt. 513-1) u. a. zum Thema Dyskalkulie. Dabei wurde deutlich, dass eine erhöhte Anzahl von Kindern betroffen ist. Ein Teil davon wird in einer „Dyskalkulie-Therapie“ außerschulisch gefördert. Diese Maßnahme finanziert das Jugendamt, sofern aufgrund der Teilleistungsstörung eine seelische Behinderung vorliegt bzw. droht (SGB VIII).

In vielen Fällen wird ein Antrag auf Kostenübernahme aber nicht gestellt oder vom Jugendamt abgelehnt, weil die Voraussetzungen fehlen. Für die Zukunft erscheint es wünschenswert, Kinder mit einer Rechenschwäche bereits frühzeitig im schulischen aber auch schon im vorschulischen Rahmen zu fördern. Frustration und Motivationsverlust können so vermindert werden. Zudem können hier Kinder gefördert werden, deren Eltern die Hürden der Antragsstellung beim Jugendamt nicht überwinden können.

Bereits in der Vergangenheit existierte in Erlangen ein Mathe-Förderunterricht für von Dyskalkulie bedrohte Kinder, vorrangig für Schülerinnen und Schüler in der zweiten Jahrgangsstufe. Leider wurde dieses Konzept nicht weitergeführt, als die benötigten Stunden nicht mehr durch die Regierung von Mittelfranken zur Verfügung gestellt wurden.

Wir beantragen daher:

  1. Die Verwaltung (Jugendamt) möge in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt und der o.g. Beratungsstelle prüfen, wie ein schulischer Mathe-Förderunterricht in Kleingruppen organisiert werden kann. Dabei ist anzustreben, dass dieser für die Kinder unterrichtsbegleitend besucht werden kann, um eine zusätzliche Belastung zu vermeiden. Der Unterricht soll durch staatliche Lehrkräfte der jeweiligen Schule erteilt werden.
  2. Die Verwaltung stellt dar, welcher Fortbildungsbedarf bei den unterrichtenden Lehrkräften nötig ist und wie dieser organisiert werden kann.
  3. Zusätzlich soll geprüft werden, welche Maßnahmen im vorschulischen Bereich nötig sind, um bereits hier wichtige Weichenstellungen vornehmen zu können.