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Antrag: Handwerkerhof

Die Gewerbeflächen in Erlangen werden immer knapper und damit auch teurer. Diese Entwicklung kann zu einer Verdrängung des Handwerks aus innerstädtischen Gewerbeflächen führen. Für die Versorgung der Bevölkerung mit Handwerksleistungen ist es aber wichtig, dass es auch in den Stadtgrenzen noch Handwerk gibt. Durch die Einrichtung eines „Handwerkerhofes“ kann ein Bereich geschaffen werden, in dem Handwerker*innen nicht in Flächenkonkurrenz mit Hightechunternehmen und Industriekonzernen treten müssen.

Während früher alle Teile eines Betriebes (Büro, Produktion, Lager, Fuhrpark) in einem Bau/auf einem Grundstück versammelt werden mussten, bietet die Digitalisierung die Möglichkeit, die Betriebsteile zu entkoppeln und im Gegenzug die jeweils spezialisierten Gebäude zusammen mit anderen zu nutzen. Im Rahmen des Handwerkerhofes sollen daher Betriebskonzepte mit flexiblen sharing-Lösungen gefördert werden. Zum einen führt dies zu einem sparsamen Umgang mit Flächen und ermöglicht zum anderen das „Atmen“ von Betrieben hinsichtlich ihrer Größe, ohne hierbei durch bauliche Grenzen beschränkt zu sein.

Da Handwerk häufig selbstständig ausgeführt wird und oftmals kein 9-to-5-Job ist, sondern die Arbeit Zeiten flexibel nach Kundenbedürfnisse ausgerichtet werden müssen, ist zudem eine Verbindung von Wohnen und Arbeiten wünschenswert. Ob dies nun in Form der klassischen „Betriebsleiterwohnung“ auf dem Dach des Produktionsgebäudes, oder aber durch ein oder mehrere, zentrale Wohngebäude, die den Handwerker*innen und ihren Familien vorbehalten sind, gelöst wird, soll an den rechtlichen und tatsächlichen Anforderungen ausgerichtet werden.

Wir beantragen daher:

1. Die Verwaltung berichtet im HFPA zu den rechtlichen Möglichkeiten, einen Handwerkerhof zu schaffen.

2. Die Verwaltung legt dar, ob und inwieweit hierbei aus wirtschaftlichen und tatsächlichen Gegebenheiten die vermehrte Nutzung mit sharing-Immobilien denkbar ist.

3. Soweit dies rechtlich zulässig ist, soll die Verwaltung nach geeigneten Liegenschaften Ausschau halten und hierüber im UVPA berichten.