Der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau kommt schon alleine durch, dass sie einen großen Gebäudebestand hält, eine zentrale Stellung beim Kampf gegen den Klimanotstand zu.
Dazu hat die Gewobau bereits Maßnahmen ergriffen und weitere umfangreiche Maßnahmen in Vorbereitung. Erwähnt seien als Beispiele die energetische Sanierung Odenwaldallee/Würzburger Ring, die hohen Energiestandards bei Neubauten – beschränkt durch die Kostenhöchstsätze beim geförderten Wohnungsbau – und die Kooperation mit dem Carsharing-Verein. Direkt nach Ausrufung des Klimanotstand hat die Gewobau mit der Vorbereitung eines umfassenden Programms zur energetischen Sanierung ihres Gebäudebestands begonnen.
Mit Blick auf das Ziel, in Erlangen vor 2030 Klimaneutralität zu erreichen, gilt es diese Maßnahmen weiter zu verstärken.
Wir beantragen daher:
Die Gewobau stellt ihre bereits geplanten Maßnahmen in einem geeigneten Stadtratsausschuss vor.
Im Zuge der geplanten umfangreichen energetischen Sanierung des Gebäudebestands prüft die Gewobau in Abstimmung mit den ESTW, wo die Nutzung von Fernwärme möglich ist bzw. wo durch entsprechend dimensionierte Heizzentralen ein Nahwärmeangebot auch für in der Nähe liegende Gebäude Dritter geschaffen werden kann (auch mit Blick auf mittelfristig anstehenden Austausch der Heizanlagen dort).
Die Gewobau errichtet neue Gebäude in der Regel mindestens im Passivhausstandard. Wo immer technisch möglich, wird in Holzbauweise gebaut. Ausnahmen von diesen Standards müssen gemacht werden, wenn die Kostenhöchstsätze des geförderten Wohnungsbaus ausgeschöpft sind.
Alle Dachflächen im Eigentum der Gewobau, die noch nicht mit Solaranlagen belegt sind, aber technisch dafür in Frage kommen, werden schnellstmöglich mit Solaranlagen ausgestattet. Soweit rechtlich möglich, wird so erzeugter Strom in Mieterstrommodellen verwertet. Auch Dachflächen von Nebenanlagen sind einzubeziehen (insbesondere Garagen, Parkdecks).
Mobilitätswende:
Die Gewobau verlegt, wo immer möglich, dezentrale Mieterparkplätze in zentrale Quartiers-Parkdecks; ausgenommen bleiben Stellplätze für Mieter*innen mit Mobilitätseinschränkungen. Freiwerdende Flächen werden für den Ausbau von Fahrradabstellanlagen oder Carsharing genutzt oder entsiegelt.
Die Gewobau überprüft, ob die für Stellplätze verlangen Mieten mit Blick auf die Lenkungswirkung hin zum Umweltverbund erhöht werden sollten. Dabei sind allerdings auch die Belastungen für Mieter*innen mit niedrigen Einkommen und unerwünschte Verlagerungen in den öffentlichen Raum zu berücksichtigen.
Die Gewobau richtet in ihren Parkdecks Stellplätze mit Lademöglichkeiten für E-Autos ein.
Die Gewobau prüft ihre Fahrradabstellanlagen und baut diese bedarfsgerecht und nach modernen Standards aus (Überdachung, Anlehnbügel etc.).
Die Gewobau baut Carsharing-Angebote in ihren Quartieren mit Kooperationspartner*innen weiter aus. Geprüft werden auch Sharing-Angebote im Umweltverbund (insbesondere Lastenräder).
Die Gewobau entwickelt ein Konzept zur Klimaanpassung des Wohnungsbestands. Vorrang vor technischen Anlagen mit Energieverbrauch (wie Belüftung oder Klimatisierung) sollen dabei Maßnahmen wie Dämmung, Einbau von Rollos, Markisen etc., Entsiegelung, Begrünung von Fassaden, Baumpflanzungen mit Beschattung von Fassaden oder Freiflächen zwischen den Häusern etc. haben. Das Konzept setzt auf bereits erreichte Standards der Gewobau bei Neubauten und Sanierungen auf.
Soweit die vorgeschriebenen Maßnahmen nicht für die Gewobau kostendeckend umgesetzt werden können (unter Berücksichtigung der in der Gewobau üblichen Begrenzung der Umlage von Sanierungskosten), werden entsprechende Gesellschafterbeschlüsse herbeigeführt.