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Antrag: Platz des unbekannten Deserteurs

Gemeinsamer Antrag von SPD und GL

Heuer jährt sich zum 8. Mai zum 74. Mal der Tag der Befreiung vom Faschismus. Am 8. Mai 1945 musste die deutsche Wehrmacht offiziell und bedingungslos die Waffen strecken. In vielen Ländern wird dieser Tag zum Anlass genommen, um der KämpferInnen gegen den deutschen Faschismus zu gedenken. 

Deserteure, Kriegsdienstverweigernde, Wehrkraftzersetzende und andere WiderstandskämpferInnen gegen den Faschismus galten in der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit lange noch als VerräterInnen. Die Rehabilitierung dieser Menschen in der Bundesrepublik begann spät und dauerte lange. Sie begann im August 1998 und erst 2009 wurde die letzte Gruppe, der von den Nationalsozialisten als „Kriegsverräter“ Beschuldigten rehabilitiert. Trotz alledem finden diese Menschen in unserer Gesellschaft, insbesondere in der lokalen Auseinandersetzung, immer noch zu wenig Beachtung.

Eine Gruppe von FriedensaktivistInnen stellte im April des letzten Jahres auf dem ehemaligen Militärgelände im Röthelheimpark das provisorische Straßenschild „Platz des unbekannten Deserteurs“ auf, um an lokale WiderstandskämpferInnen wie Ludwig Göhring und vieler anderer Unbekannte zu erinnern. Dieses wurde von leider nicht zu ermittelnden Tätern zunächst mit Farbe beschmiert und ein paar Wochen später samt Stange und Betonfuß entfernt.

Wir beantragen deswegen: Der Stadtrat beschließt die Benennung des erwähnten Platzes in „Platz des unbekannten Deserteurs“. Ein entsprechendes Straßenschild wird von der Stadtverwaltung aufgestellt.