Deutschlandweit sterben jährlich 400 RadfahrerInnen durch Verkehrsunfälle. Schätzungen des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) haben ergeben, dass die Hälfte der Todesfälle passieren, weil die RadfahrerInnen einfach übersehen werden. Auch in Erlangen kam es bereits zu Todesfällen bei durch LKW-Fahrer übersehenen RadlerInnen. Wir sollten als Stadt alles in unseren Möglichkeiten stehende tun, um solche Fälle zu verhindern.
Die inzwischen an Ampeln angebrachten Hinweisschilder für RadfahrerInnen, an den toten Winkel zu denken und im Zweifel lieber auf sein Vorrecht zu verzichten, aber nicht verletzt oder gar zu Tode zu kommen, sind ein Versuch, das Bewusstsein für die Gefahr auch bei den potentiell Geschädigten zu schaffen. Zuallererst muss es jedoch darum gehen, Bewusstsein bei den stärkeren, motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen zu erzeugen und vor allem Situationen, in denen RadfahrerInnen oder FußgängerInnen übersehen werden können, zu verhindern.
Wie die Nürnberger Nachrichten (NN) nun vor kurzem berichteten, führt Deutschlands führende Fahrradstadt Münster nach niederländischem Vorbild testweise spezielle Spiegel an Ampelanlagen ein, mit denen Lastwagen-, Bus- und AutofahrerInnen den sog. toten Winkel einsehen und somit erkennen können, ob sich dort FahrradfahrerInnen oder FußgängerInnen befinden.
Diese in den Niederlanden und nun auch in Münster verwendeten Spiegel sind unterhalb der betreffenden Ampel angebracht, so dass sie von motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen, die auf die Ampel schauen, in jedem Fall gesehen werden. Nach dem NN-Bericht zahlt die Stadt Münster für einen derartigen Spiegel 750 Euro – ein nicht zu hoher Preis für ein möglicherweise gerettetes Menschenleben.
Die SPD-Fraktion beantragt daher:
Die Stadt Erlangen lässt an den am meisten gefährdeten Ampelkreuzungen ebenfalls derartige Spiegel montieren. Die Auswahl der Stellen erfolgt hierbei in Absprache mit der AG Radverkehr sowie der Polizei.