Wohnungslosigkeit ist eine der existenziellsten Notlagen von Menschen und eine der schwersten Formen von Armut und Ausgrenzung. Angesichts zunehmender Wohnungsknappheit und steigender Miet- und Energiepreise entsteht hier ein wachsendes Problem für Haushalte mit geringen Einkommen. U. a. Menschen mit besonderen gesundheitlichen Problemen sind darüber hinaus auf dem Mietwohnungsmarkt zusätzlich benachteiligt.
Vor diesem Hintergrund hat das Bundeskabinett am 24. April 2024 den „Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit“ (NAP) verabschiedet. Damit verbunden ist das Ziel, Obdach- und Wohnungslosigkeit in Deutschland bis zum Jahr 2030 zu überwinden.
In Erlangen gibt es über 300 Personen, darunter viele Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die in Verfügungswohnungen untergebracht sind. Diese Form der Unterbringung soll eigentlich nur vorübergehend erfolgen. Ein steigender Anteil dieser Menschen wohnt dort jedoch seit mehreren Jahren. Damit besteht auch in Erlangen Handlungsbedarf, bereits wohnungslos gewordene Menschen dabei zu unterstützen, möglichst schnell aus der Notunterbringung wieder in selbst angemieteten Wohnraum zu wechseln.
Wir stellen dazu folgenden Antrag:
Die städtische Obdachlosen- und Wohnungslosenhilfe entwickelt ein Konzept, um in Kooperation mit freien Trägern wohnungslosen Menschen in Notunterkünften verstärkt Beratung und Begleitung anzubieten. Ihnen soll dadurch Unterstützung in verschiedenen Bereichen zugänglich gemacht werden (gesundheitliche/therapeutische Maßnahmen, Ansprüche auf Transferleistungen u. a.). Dafür soll auch die Zusammenarbeit mit anderen Beratungsstellen und dem Gesundheitssystem ausgebaut werden. Die Betroffenen sollen beim Aufbau von Kompetenzen zu einer möglichst eigenständigen Lebensführung in einer eigenen Wohnung unterstützt werden.
Es soll aufgezeigt werden, welche Angebote in Erlangen bereits existieren.