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Baumaßnahmen der DB: SPD fordert Unterstützung der Einzelhändler in der Altstadt

Die SPD-Fraktion hat in einem Antrag die Stadtverwaltung aufgefordert, Konzepte für die Unterstützung der Einzelhändler in der Erlanger Altstadt während der Sperrung der Martinsbühler Straße zu entwickeln. „Mit dieser Brückensperrung wird die Altstadt erheblich schwerer zu erreichen sein als bisher. Damit nimmt auch die Kundenfrequenz ab. Für die Geschäfte bedeutet das eine erhebliche Gefahr“, erläutert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Philipp Dees.

Die SPD-Fraktion schlägt unter anderem vor, über Bodenmarkierungen oder andere Leitsysteme die möglichen Kunden in die Altstadt zu lenken. Auch spezielle Marketingaktionen während der Bauphase sollen geprüft werden, ebenso wie ein Shuttlebus vom Großparkplatz in die Altstadt. Entwickelt werden sollen die Konzepte gemeinsam mit den betroffenen Einzelhändlern, der Initiative „Leben findet Altstadt“, dem Altstadtforum und dem Stadtmarketing. „Uns ist es wichtig, die Altstadt auch als attraktiven Einkaufsstandort zu erhalten“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ursula Lanig: „Gerade dort gibt es viele kleine, inhabergeführte Geschäfte, die ein attraktives Angebot bereitstellen, aber keine großen finanziellen Rücklagen haben. Deshalb ist die Unterstützung durch die Stadt gerade in der Bauphase an der Martinsbühler Straße wichtig.“

Der vollständige Antrag:

Im Frühjahr 2015 wird im Zuge der Baumaßnahmen die Bahnunterführung an der Martinsbühler Straße für mehrere Monate gesperrt. Zeitweise fällt diese Sperrung wohl auch zusammen mit der zweiten Sperrung der Gerbereiunterführung.

Dies bedeutet eine erhebliche Beeinträchtigung für die Verkehrsführung in Erlangen. Davon wird vor allem die Altstadt betroffen sein, die aus dem Stadtwesten, den westlichen und nördlichen Umlandgemeinden und über die A73 nicht mehr unmittelbar, sondern nur über Umwege mit dem Auto zu erreichen sein wird. Zu erwarten ist daher, dass viele Autofahrer, die bisher z.B. auf den Parkplatz Fuchsenwiese gefahren sind, durch die Umleitungen z.B. auf den Großparkplatz geleitet werden. Je nach Führung der Busumleitung und den Regelungen für den Radverkehr an der Martinsbühler Straße wird auch für andere potentiellen Besucher die Altstadt deutlich schwerer zu erreichen sein.

Daraus ergibt sich ein Risiko für die Geschäfte in der Altstadt: Wenn mögliche Kunden nicht mehr in der Nähe der Altstadt, sondern weiter südlich parken, betreten sie auch die Stadt entsprechend weiter südlich. Die sowieso schon Richtung Süden abwandernden Kunden werden noch stärker Richtung Süden gelenkt. Dies gilt noch stärker, wenn auch der Zugang über die Gerbereiunterführung zur Altstadt nicht möglich ist.

Wir sind überzeugt, dass die Stadt gemeinsam mit Stadtmarketing, CIMA, den Einzelhändlern in der Altstadt und dem Altstadtforum Maßnahmen treffen muss, um auch in der Bauzeit an der Martinsbühler Unterführung weiterhin Kunden in die Altstadt zu lenken. Ansonsten droht, dass für den Einzelhandel in der Altstadt irreparabler Schaden entsteht.

Wir stellen daher folgenden Antrag:

Die Stadtverwaltung entwickelt gemeinsam mit dem Stadtmarketing, dem Altstadtforum und der Arbeitsgemeinschaft „Leben findet Innenstadt“ Maßnahmen für die Erhöhung der Kundenfrequenz in der Altstadt während der Sperrung der Martinsbühler Straße. Grundlage dafür bilden der von Altstadtforum und „Leben findet Altstadt“ vorgelegten „Vierzehn Punkte Plan zur Entwicklung der Erlanger Altstadt“.

Dabei bitten wir insbesondere zu prüfen,

  1. ob eine – möglichst kostengünstige oder kostenfreie – ÖPNV-Verbindung („Shuttlebus“) vom Großparkplatz in die nördliche Hauptstraße bis zum Martin-Luther-Platz zu realisieren ist;
  2. ob über Bodenmarkierungen, Informationstafeln, das Einrichten von „Themenwegen“ und andere Gestaltung eine Lenkung von Personen insbesondere aus dem Umfeld des Bahnhofs in die Altstadt möglich erscheint;
  3. ob in der Altstadt während der Bauphase zusätzliche Aktionen durchgeführt werden können, die dem dortigen Einzelhandelsstandort – auch exklusiv – zusätzliche Aufmerksamkeit bescheren.