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Dechsendorfer Weiher: Handeln statt reden!

Die schlechte Qualität des Wassers im Dechsendorfer Weiher ist seit Jahren bekannt und wird ebenso lange nur unzureichend angegangen. Nun möchte der Oberbürgermeister von seinem Urlaubsort aus „rasch nach neuen Lösungsschritten suchen lassen“ und „keine weitere Zeit verlieren“. Offensichtlich hat der große Unmut in der Bevölkerung, die Bemühungen der Bürgerinitiative und deren überregionale Präsenz in vielen Medien Wirkung gezeigt.

Immerhin scheint sich eine plötzliche Kehrtwendung im Denken anzubahnen, denn die vollständige Umsetzung der Erkenntnisse von Experten, die seit 10-15 Jahren mit dem Problem beschäftigt sind und 2000/2001(!) ein umfassendes Konzept entwickelt haben, hat der Oberbürgermeister mit seiner Mehrheit bisher immer abgelehnt.

Ursula Lanig, Stadträtin aus Dechsendorf: „In unserem Antrag vom 6.8.2008 fordern wir zum wiederholten Male die vollständige Umsetzung dieses ökologisch nachhaltigen Konzepts unter Einbeziehung der immer wieder aufgeschobenen Umlaufleitung. Ob sich die angekündigte „neue Richtung“ allerdings auch in neuem Handeln niederschlägt, bezweifle ich angesichts der begleitenden Vorschläge.“

Die SPD hat seit Jahren bei den Haushaltsberatungen die umfassende Weihersanierung mit der Umlaufleitung beantragt. Fraktionsvorsitzender Florian Janik: „Unsere Haushaltsanträge zum Dechsendorfer Weiher sind in jedem Jahr an der Mehrheit von Oberbürgermeister, CSU und FDP gescheitert. Wir werden die Weihersanierung auch dieses Jahr wieder beantragen. Dann wird sich zeigen, wie weit der plötzliche Aktionismus der Stadtspitze trägt.“

Die neuen Verlautbarungen, mit denen jetzt auf die skandalöse Situation reagiert wird, zeigen das alte Muster, wenn wiederum nur Expertenrunden einberufen werden – notwendig ist und bleibt die Umsetzung der daraus folgenden Ergebnisse.

Dabei liegt das Problem des Weihers in einer Linie mit der Situation der Freibäder: Auch hier wurde viel Zeit vertan, ein Bürgerentscheid musste vor der Fehlinvestition in ein „Spaßbad“ retten, ein groß angelegter Workshop mit allen Beteiligten brachte schließlich ein allseits anerkanntes Ergebnis, das aber nur bis zur Kommunalwahl hielt. Und dann: Seit Juli ist wieder alles offen, sicher ist nur, dass nächstes Jahr das Röthelheimbad geschlossen sein wird und der Westbadumbau in den Sternen steht. In beiden Fällen liegen Konzepte vor, die längst umsetzbar sind – und an der Mehrheit im Stadtrat scheitern.