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Die Ausstellung „Muslime in Erlangen“ dokumentieren und am „Tag der Franken“ zeigen

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert, die Ausstellung „Muslime in Erlangen“, die derzeit im Stadtmuseum gezeigt wird, auch während des Tags der Franken auszustellen. Außerdem soll die Ausstellung dokumentiert werden.

„Das Konzept  der Kuratorinnen Dr. Ingrid Moor und Grit Nickel zeigt mit Fotos, Ausstellungsstücken und Interviews Facetten des Lebens von Muslimen vor Ort“, erläutert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ursula Lanig: „Es gelang hier vorzüglich, die Menschen, von denen die Ausstellung handelt, in die Entwicklung des Projekts und seine Präsentation mit einzubeziehen. Hörstationen und Umschriften von Interviewpassagen laden dazu ein, diese Gespräche nachzuhören und nachzulesen und so einen authentischen Eindruck von jedem Einzelnen zu gewinnen – sei es im Beruf, in der Familie oder bei Sport und Freizeit. So ergänzt die Ausstellung ‚Muslime in Erlangen‘ die politische Diskussion über Toleranz und Zuwanderung sowie den Dialog zwischen den Religionen um eine persönliche Perspektive, die Stereotypen vermeidet, neugierig macht und auch zum Gespräch über den Wahlspruch der Stadt: ‚Offen aus Tradition‘ anregt.“

Da das Stadtmuseum Erlangen nicht über die nötigen Finanzmittel verfügt, diese für die Stadtgesellschaft wichtige Ausstellung durch eine Katalog dauerhaft erfahrbar zu machen, würde diese nach Ausstellungsende „verschwinden“. Dem möchte die SPD-Fraktion mit ihrem Antrag entgegenwirken und zumindest eine Dokumentation der Ausstellung zusammen mit den transkribierten Hörstationen ermöglichen.

Außerdem ist die Fraktion der Ansicht, dass der „Tag der Franken“ in Erlangen durch die Ausstellung „Muslime in Erlangen“, die die Facetten der gesellschaftliche Situation von Muslimen in unserer Stadt darstellt, nur bereichert werden kann. Erlangen ist mit dem Department Islamisch-Religiöse Studien an der FAU und dem Erlanger Modell des Islamunterrichts in deutscher Sprache anerkannt, „Offen aus Tradition“ zeigt sich die Stadt aber auch in der Akzeptanz anderer (religiöser) Perspektiven im Alltag.

Der Antrag im Wortlaut

Die Wanderausstellung des Hauses der Geschichte „Muslime in Deutschland“ im Stadtmuseum wurde in Erlangen durch die Ausstellung „Muslime in Erlangen“ sehr anschaulich erweitert. Im Mittelpunkt stehen acht Mitbürgerinnen und Mitbürger muslimischen Glaubens, die das Spektrum muslimischer Lebenswelten und religiöser Positionen in einer nicht-muslimischen Umgebung aufzeigen. In Interviews erzählen sie von ihrem biografischen Hintergrund, ihrem Lebensumfeld, ihren Wertevor-stellungen und ihrem religiösen Selbstverständnis. Die Protagonisten kommen aus unterschiedlichen Ländern und verbrachten hier teils schon ihr ganzes Leben, teils sind sie erst seit Kurzem hier – ihnen allen ist ge-meinsam, dass sie Beispiel dafür geben, dass Integration in einer Stadt, die „Offen aus Tradition“ ist, gelingen kann.

Schon bei der Eröffnung erfuhren die Kuratorinnen und das Stadtmuseum großen Beifall für die Ausstellung und daher stellen wir folgende Anträge:

  1. Da bisher ist wegen fehlender Finanzmittel kein Katalog zur Ausstellung geplant ist, sollen Mittel für einen solchen oder wenigstens für eine Dokumentation der Bilder und Hörstationen bereitgestellt werden.
  2. Die Ausstellung „Muslime in Erlangen“ soll zum „Tag der Franken“ als ein Erlanger Beitrag gezeigt werden (evtl. im Foyer des Redoutensaals). Die Porträtierten sind eben nicht „Fremde in Franken“, sondern sie zeigen, wie aus einem „Leben in der Fremde“ ein Leben in einer neuen, zweiten Heimat werden kann.
  3. Es soll geprüft werden, wie das in einem eigenen Ausstellungsbereich präsentierte Videoprojekt der Ernst-Penzoldt-Mittelschule, das Einblick in die Vorstellungswelt muslimischer Schüler gibt, in den Katalog/ die Dokumentation übernommen werden kann.