Antrag zum Arbeitsprogramm von Amt 50
Angesichts des demografischen Wandels steht unser Pflege- und Sozialsystem vor großen Herausforderungen. Während die Babyboomer-Generation in den nächsten fünf Jahren ins Rentenalter eintritt, wird bei einer immer älter werdenden Gesellschaft gleichzeitig die Pflegebedürftigkeit bei vielen Menschen steigen. Hier besteht schon im Vorfeld der Pflegebedürftigkeit großer Beratungsbedarf, der durch die vorhandenen Strukturen nicht gedeckt wird. Präventive und gesundheitsfördernde Beratungsangebote können einen wichtigen Beitrag leisten, um eine Pflegebedürftigkeit und Vereinsamung zu vermeiden oder hinauszuzögern.
Sind Senior*innen noch fit und selbstständig, möchten sie meisten am liebsten möglichst lange zuhause wohnen bleiben. Damit tauchen einige Aufgaben auf, die im Haushalt anfallen und die mit zunehmendem Alter und spätestens mit der Pflegebedürftigkeit immer schwieriger werden.
Hier stellen sich Fragen, wie durch eine selbstständige Lebensführung die Lebensqualität und die soziale Teilhabe von älteren Menschen so lange wie möglich wohnortnah erhalten und sichergestellt werden kann. Hierzu sollten entsprechende Angebote in die vorhandenen Infrastrukturen eingebettet werden. Dabei gilt es, auch älteren Menschen, die noch nicht pflegebedürftig im Sinne des SGB XI sind, Fürsorge und Beratungsangebote zu ermöglichen, um auch deren spezifischen Bedürfnissen vorausschauend begegnen zu können.
Wir beantragen:
Die Verwaltung entwirft, falls möglich auch in Kooperation mit bestehenden Anbietern, Angebote zur hauswirtschaftlichen Unterstützung von älteren oder pflegebedürftigen Menschen, um in Erlangen präventiv ausgerichtete Informations- und Beratungsarbeit in Form von Hausbesuchen mit sozialraumbezogenen Aktivitäten anbieten zu können.
So kann eine Selbstständigkeit von hochbetagten Menschen möglichst lange erhalten bleiben und eine Pflegebedürftigkeit und Vereinsamung durch gezielte Interventionen vermieden oder hinausgezögert werden. Ältere Menschen mit Hilfebedarf sollen so unterstützt werden, dass sie möglichst lange zu Hause leben können und trotz etwaiger Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und sich sozial aktiv beteiligen können.