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SPD fordert Dialogverfahren für Lorlebergplatz

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert, für die umstrittene Umgestaltung des Lorlebergplatzes und der südlichen Bismarckstraße ein ausführliches Dialogverfahren mit allen Betroffenen durchzuführen. In diesem Verfahren soll auf Basis der prämierten Beiträge aus dem Architektenwettbewerb geklärt werden, ob eine solche Umgestaltung erfolgt und wenn ja, in welcher Form.

„Für die SPD bietet die angestrebte Umgestaltung die Möglichkeit, die Lebensqualität im Zollhausviertel deutlich zu verbessern, so wie es viele Anwohnerinnen und Anwohner vor einigen Jahren gefordert haben“, erläutert SPD-Planungssprecher Philipp Dees. „Mit einer Umgestaltung könnte auch die Attraktivität des Zollhausviertels als Wohn- und Geschäftsquartier erhalten und weiterentwickelt und damit für die Herausforderung gewappnet werden, die eine Umsiedlung der Philosophischen Fakultät bedeuten würde.“

Nach Ansicht der SPD-Fraktion kann die Umgestaltung aber nur erfolgen, wenn eine möglichst große Zahl der Betroffenen mit dieser einverstanden sei. Daher sei es notwendig, über die Umgestaltung an sich und die konkrete Ausgestaltung einen ausführlicheren und ergebnisoffenen Dialog mit allen Beteiligten über die bereits durchgeführten Informationsveranstaltungen hinaus zu führen. In einem Stadtratsantrag fordert die Fraktion daher die Stadtverwaltung auf, ein Konzept für einen solchen Dialog zu entwickeln und es dabei allen Betroffenen zu ermöglichen, ihre Meinung einzubringen. „Mit diesem Dialogmodell wollen wir einen möglichst breiten Konsens darüber schaffen, ob und wie das Gebiet umgestaltet wird“, so Dees: „Ein solches Verfahren kann auch Beispiel sein für die Weiterentwicklung anderer Stadtviertel in Erlangen.“

Der vollständige Antrag

Die angestrebte Umgestaltung der Bismarckstraße südlich der Schillerstraße und des Lorlebergplatzes bietet in unseren Augen die Möglichkeit, die Lebensqualität im Zollhausviertel deutlich zu verbessern. Die Überlegungen zur Umgestaltung gehen nicht unwesentlich auf die Initiativen von Anwohnerinnen und Anwohnern vor einigen Jahren zurück, die sich eine solche Aufwertung gewünscht haben. Mit einer Umsetzung in den nächsten Jahren könnte rechtzeitig vor den möglicherweise erfolgenden gravierenden Veränderungen durch eine Umsiedlung der Philosophischen Fakultät gehandelt und so die Attraktivität des Zollhausviertels als Wohn- und Geschäftsviertel auch unter diesen neuen Bedingungen erhalten und weiterentwickelt werden.

Die Reaktionen auf das vorgestellte Wettbewerbsergebnis zeigen aber auch, dass es unter den Betroffenen – Anwohnerinnen und Anwohnern, Eigentümerinnen und Eigentümern, Geschäftsinhaberinnen und Geschäftsinhabern, aber auch Kundinnen und Kunden, Patientinnen und Patienten sowie Beschäftigten der Universitätskliniken, Denkmalschützerinnen und Denkmalschützern und einigen mehr – erheblich unterschiedliche Ansichten darüber gibt, ob eine Umgestaltung überhaupt erfolgen soll und wenn ja, in welchem Umfang und nach welchem Konzept.

Die geplante Aufwertung des Zollhausviertels mit der Umgestaltung der Bismarckstraße und des Lorlebergplatzes ist aber nur dann sinnvoll durchzuführen, wenn sie auf Zustimmung eines möglichst großen Teils der Beteiligten stößt. Daher erscheint es uns notwendig, über die Umgestaltung an sich und die konkrete Ausgestaltung einen ausführlicheren Dialog mit allen Beteiligten zu führen, über die bereits durchgeführten Informationsveranstaltungen hinaus.

Wir beantragen daher:

Auf Basis der prämierten Wettbewerbsbeiträge wird ein ausführlicher Dialog mit den von der Umgestaltung der Bismarckstraße/des Lorlebergplatzes Betroffenen geführt. Ziel ist eine grundsätzliche Klärung, ob eine Mehrheit der Beteiligten eine Umgestaltung wünscht und wenn ja, welcher der prämierten Vorschläge mit welchen Modifikationen auf Zustimmung stößt. Notwendig ist dafür, Beteiligungsformen zu wählen, die möglichst allen Betroffenen das Einbringen ihrer Vorstellungen und die eingehende Auseinandersetzung mit stadtplanerischen Sichtweisen und Lösungsansätzen ermöglicht.

Das Planungsreferat legt möglichst kurzfristig einen Vorschlag vor, auf dessen Grundlage ein solcher Dialog durchgeführt werden kann.

Darüber hinaus beantragen wir, die im Siegerentwurf des Wettbewerbs vorgesehene Verkehrslösung über einen Zeitraum von einigen Monaten probeweise ohne Umbau einzuführen, um deren Auswirkungen konkret darzustellen.