Die Einrichtung von öffentlichen Toiletten ist ein viel diskutiertes Thema. Einigkeit besteht darüber, dass saubere Toiletten nicht nur ein Imagefaktor sind, sondern zur städtischen Infrastruktur gehören in den Kernbereichen zur Verfügung stehen müssen. In der alltäglichen Situation gibt es jedoch Mängel.
Die Sicherheit im Zugang und die Sauberkeit sind nicht immer gewährleistet. Außerdem besteht ein Defizit dadurch, dass seitens der Stadt in den letzten Jahren eine ganze Reihe öffentlicher Toiletten geschlossen wurden.
Die SPD-Fraktion beantragte daher:
1. Die Verwaltung zeigt auf, an welchen Standorten öffentliche Toiletten vorhanden sind, wie auf sie hingewiesen wird, und welche Verbesserungen hinsichtlich Sicherheit und Sauberkeit vorgenommen werden können. Die Verwaltung zeigt auf, in welchen Bereichen ein Defizit besteht, und wie dieses behoben werden soll.
2. In diesem Zusammenhang wird geprüft, in wieweit die Umsetzung des Konzeptes „Nette Toilette“ in Erlangen Abhilfe für einen viel beklagten Zustand schaffen kann. Die SPD-Fraktion schlägt deshalb vor, das die Verwaltung in Absprache mit City-Management, Altstadtforum und den Vertretern des Einzelhandels und der Gastronomie die Umsetzung des Konzepts „Nette Toilette“ für Erlangen auf den Weg bringt.
Die Nette Toilette ist ein Konzept, das die ortsansässige Gastronomie in die Problemlösung einbezieht. Als Marke wird das Konzept Nette Toilette bereits in mehreren Städten u.a. in Nürnberg erfolgreich praktiziert.
Die beteiligten Gastronomen stellen ihre Toiletten der Öffentlichkeit zur Verfügung und erhalten dafür von der Stadt einen Reinigungszuschuss. Gekennzeichnet sind diese Toiletten außen mit einem Schild: Marke = Nette Toilette. Die Besucher sind nicht verpflichtetet, eine Gebühr zu bezahlen und können ohne schlechtes Gewissen diese Toiletten aufsuchen.
Die Vorteile liegen eindeutig auf beiden Seiten: Die Personen, die eine Toilette der teilnehmenden Gastronomie aufsuchen, lernen das Ambiente des Betriebes kennen und verbleiben möglicherweise dort. Außerdem ist die Streuung von Toiletten über die Innenstadt gewährleistet, d. h. es stehen viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung.
3. Im Zusammenhang mit den Planungen zum Jahresmotto „Umwelt Erlangen Erleben 2007“ ist schon deutlich geworden, dass über die Innenstadt hinaus ein dringender Bedarf für ein ausreichendes Toilettenangebot im Bereich des Regnitzgrundes gegeben ist. Ein großer Teil der Jahresmotto-Aktivitäten soll dort stattfinden. Eine dauerhafte Lösung wäre ein nachhaltiges Ergebnis aus dem Jahresmotto 2007. In die Umsetzung des Konzeptes „Nette Toilette“ ist daher der gesamten Naherholungs- bereich des Regnitztales einzubeziehen. Sollte dies nicht möglich sein, muss eine andere dauerhafte Möglichkeit gefunden werden.