Zum Inhalt springen

Haushalt 2024: Stärkung von Nachbarschaftsnetzen im Quartier

Antrag zum Arbeitsprogramm von Amt 50

Bürgerschaftlich engagierte Nachbarschaftshilfen tragen wesentlich zum Verbleib älterer Menschen im eigenen Zuhause bei und ermöglichen oder stärken die soziale Teilhabe. Für ältere Menschen bieten sich außerdem Gelegenheiten, sich selbst aktiv in Nachbarschaftshilfe einzubringen.

Im Rahmen verschiedener Quartiersprojekte sind in den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Stadtteilen Erlangens bereits kleinräumig organisierte Treffpunkte für ältere Menschen entstanden:

  • das von der Stadt Erlangen geförderte Seniorennachbarschaftsbüro in Sebaldus in Trägerschaft des Malteser Hilfsdienstes;
  • das von der Stiftung Deutsches Hilfswerk geförderte Quartiersprojekt des AWO Sozialzentrums in Büchenbach-Nord mit dem Stadtteilcafé 56nord;
  • das von der Stiftung Deutsches Hilfswerk geförderte Projekt „Altstadt trifft Burgberg“ in Trägerschaft des Vereins Dreycedern e.V.

Diese Treffpunkte bieten Information und Beratung, Räume für soziale Teilhabe, Angebote zur Gesundheitsförderung und Gelegenheiten für bürgerschaftliches Engagement. Mit anderen Angeboten im Wohnviertel sind sie eng vernetzt.

Im Sinne des Seniorenpolitischen Konzepts der Stadt Erlangen können sie eine geeignete Ausgangsbasis als Kristallisationsorte für den Aufbau beziehungsweise die Stärkung nachbarschaftlicher Unterstützungsnetzwerke darstellen. Aus Nachbarschaftshilfen oder im Verbund mit anderen Trägern könnten sich darüber hinaus gegebenenfalls weiter qualifizierte Angebote entwickeln. Haushaltsnahe Dienstleistungen und Alltagsbegleitung können beispielsweise ältere Menschen im Vorfeld der Pflege oder bei Pflegebedürftigkeit unterstützen und zu ihrem Verbleib im vertrauten Wohnumfeld beitragen.

Für die Weiterentwicklung, Erprobung und Umsetzung solcher Handlungskonzepte ist es sinnvoll, soweit möglich zunächst auf die bereits bestehenden Quartiersstrukturen aufzubauen und spezifische Vereinbarungen mit den Trägern zu treffen.

Nachbarschaftliche Netzwerke für Ältere sollten im Sinne der Leitbilder und Ziele des Seniorenpolitischen Konzepts strukturell verankert werden und deshalb über eine zeitlich befristete Projektförderung und unsichere Finanzierungsbasis hinausgehen. Im Rahmen der Quartiersarbeit sollten sie verstärkt mit hauptamtlichen Dienst- und Unterstützungsleistungen verzahnt werden (siehe auch Antrag der SPD-Fraktion Nr. 226/2022). Für den Aufbau von Nachbarschaftshilfe ist neben der konzeptionellen Weiterentwicklung deshalb ein nachhaltiges, differenziertes Handlungs- und Finanzierungskonzept zu entwickeln und umzusetzen.

Einbezogen werden sollen hierbei die Energiesparberatung und die Abgabe von effizienten, neuen Elektrogeräten im Rahmen des hierfür aufgelegten Programms.