Durch die heutige Möglichkeit, mittels LED energieeffizient beleuchten zu können, hat die Lichtverschmutzung deutlich zugenommen. Dies ist aus Gründen des Artenschutzes und der Biodiversität ein zunehmendes Problem. Ca. 60 % aller Insektenarten sind dämmerungs- oder nachtaktiv und werden somit durch künstliche Beleuchtung erheblich gefährdet. Damit gerät auch ihre Bestäubungsleistung in Gefahr. Insbesondere kaltweißes Licht mit kurzen Wellenlängen, das energiereicher ist, ist ein Problem. Aber auch auf Menschen direkt hat übermäßige und besonders kaltweiße künstliche Beleuchtung negative Auswirkungen, da sie zu Schlafstörungen oder auch chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann.
Das Bayerische Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat aus diesem Grund einen Leitfaden zur Eindämmung der Lichtverschmutzung herausgegeben. Für Auswahl und Montage von Beleuchtung sieht der Leitfaden folgende fünf Grundsätze vor (S. 4):
- Licht zweckgebunden einsetzen, d. h. nur wenn tatsächlich notwendig
- Lichtintensität sinnvoll begrenzen
- Licht nur auf die Nutzfläche lenken
- Licht nicht dauerhaft einschalten, sondern nur, wenn es benötigt wird
- Lichtfarbe mit geringstmöglichem Blauanteil verwenden.
Zudem empfiehlt das Bayerische Umweltministerium, für die gesamte Kommune ein übergreifendes Beleuchtungskonzept zu erstellen. Nicht zuletzt können damit auch Energie und Kosten eingespart werden.
Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön stellt zwei Muster-Lichtleitlinie für Kommunen zur Verfügung.
Wie wir wissen, arbeiten Ämter der Stadtverwaltung gerade an einem Entwurf einer Lichtleitlinie für die Stadt Erlangen. Bereits zuvor ist mit dem Dimmkonzept ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung unnötiger Lichtverschmutzung in diesem Sinne auf den Weg gebracht worden. Daran sollte angeknüpft werden.
Die SPD-Fraktion stellt daher folgenden Berichtsantrag für den UVPA:
Die Verwaltung berichtet über den Stand und das weitere Vorgehen für eine Lichtleitlinie. Hierbei sind bereits laufende Maßnahmen wie das Dimmkonzept sowie die Vorschläge aus den Musterleitlinien des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön sowie des Leifadens des Bayerischen Umweltministeriums mit einzubeziehen.