Um Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt zu schützen bzw. ihnen im Fall von Gewalterfahrungen Hilfe anzubieten und Täter zu entlarven, ist ein umfassendes Schutzkonzept für Einrichtungen, denen Kinder und Jugendliche anvertraut werden, ein wichtiger Meilenstein.
Diese Schutzkonzepte unterstützen das Personal an den Einrichtungen im Verdachtsfall die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um Betroffenen zu helfen und Strafverfolgung zu ermöglichen.
Im Zuge der Corona-Pandemie bleibt sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche immer mehr im Verborgenen, da Zufluchtsorte wie Schulen und Kindertagesstätten während der Lockdowns wochenlang geschlossen blieben und betroffene Kinder weniger Möglichkeiten hatten, sich ihren Bezugspersonen anzuvertrauen.
Wir bitten um einen Bericht in einer gemeinsamen Sitzung von Jugendhilfe- und Bildungsausschuss:
- Inwieweit liegen in Schulen, Horten und Kindertagesstätten sowie in den Jugendtreffs und Jugendclubs Schutzkonzepte vor? Wie wurden alle Beteiligten (Kinder und Jugendliche, Eltern, Beschäftigte) in die Entwicklung des Schutzkonzeptes mit eingebunden? Gibt es ein einheitliches Vorgehen (einen Interventionsplan), um auch beim Wechsel von Einrichtungen schnelle Hilfe zu gewährleisten? Wie werden diese Konzepte in den Einrichtungen kommuniziert? Wie niederschwellig sind diese Informationen für Betroffene?
- Wie kann dort, wo bisher keine Schutzkonzepte vorliegen, Unterstützung von Seiten der Verwaltung stattfinden? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Beschäftigte?
- Gibt es eine aktuelle Übersicht über Beratungsstellen und weitere Hilfsangebote, auf die das Personal im Ernstfall schnell zugreifen kann? Falls nicht: Wie kann eine solche Übersicht für Einrichtungen erstellt und gut zugänglich gemacht werden?
- Wird auf Elternabenden diese Thematik regelmäßig behandelt? Und gibt es zusätzlich Vertrauenspersonen innerhalb der Schulen, an welche sich Schüler*innen wenden können?
- Hat sich die Situation seit der Corona-Krise signifikant verändert? Wie können die Angebote trotz Infektionsschutzmaßnahmen wahrgenommen werden? Falls die Meldungen von Fällen zurückgegangen sind, wie wird darauf reagiert?
Weiterführende Informationen: